Käse aus dem Friaul und aus der Ostschweiz – Vortrag und Degustation am 7. Mai im Pfarreisaal St. Fiden in St. Gallen

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung vom 7. Mai 2025 im Pfarreisaal von St. Finden in St. Gallen lud Pro Friuli zu einer öffentlichen Veranstaltung ein zum Thema «I formaggi tradizionali del Friuli c. die «geheimen» Käse der Ostschweiz». Pro Friuli nahm die heutige Mitgliederversammlung zum Anlass, um die vergleichende Präsentation friulanischer und Ostschweizer Produkte fortzuführen. Bereits wurde von Biologen und Agronomen der friulanische Polentamais und der Rheintaler Ribelmais vergleichend präsentiert, Önologen aus dem Rheintal und aus dem Collio im Friaul haben Weine aus dem Collio / Colli Orientali und den Weingütern des Rheintals und des St. Galler Zürichseeufers vorgestellt. Dieses Jahr war der Käse an der Reihe.

Die Herstellung, der Transport und die Vermarktung von Käse sind für viele Regionen und Orte im Alpenraum seit Jahrhunderten zentrale Wirtschaftsfaktoren. Die Käsekulturen sind nördlich wie südlich der Alpen vielfältig. Der Referent Jürg Dräyer, Gründer und Inhaber verschiedener Käsereien und Handelsunternehmen, u.a. der Cetra Alimentari SA in Mezzovico, Förderer der Tessiner Alpkäsereien, Präsident der schweizerischen Käsegilde «la Confrérie des Fromagers de Saint-Uguzon» und einer der bedeutendsten Importeure italienischer Käse nahm die Anwesenden auf eine kulinarische, technische und historische Reise mit.

 

Jürg Dräyer stellt friulanische und Ostschweizer Käse vor

 

Diese Reise begann auf den Alpen des ehemaligen Klosters Moggio Udinese, wo der wohl bekannteste friulanische Hartkäse, der Montasio, herkommt, er führte uns nach Westen ins karnische Davâr, wo der Latteria d’ Ovaro, ein Halbhartkäse hergestellt wird und weiter ins Bellunese, der Heimat des Halbhartkäses Piave DOP; die Rinde dieser Kuhmilchkäse wird während der Reifung nicht geschmiert. Von den tieferen Lagen des Hügelfriauls am westlichen Ufer des Tagliamento stammen die cremigen und rindenlosen Frischkäsesorten Stracchino und Asino, der seinen Namen von der Ortschaft Vito d’Asio erhalten haben soll. Letztere haben in der Ostschweiz keine direkte Entsprechung, am ehesten können sie mit dem Appenzeller Ziegenfrischkäse verglichen werden, während die friulanischen Hart- und Halbhartkäse mit dem halbharten Thurgauer «Scharfer Maxx», dem «St. Galler Rahmkäse» und dem Hartkäse «Appenzellerin» verglichen werden können, deren Rinden während der Reifung geschmiert werden. Eine Besonderheit stellte ein Tessiner Bergkäse dar, der höhlengereift eine Grauschimmelrinde aufweist.

 

Der Hl. Luzius, Patron der Käser, bewacht die reichhaltige Käsetafel im Pfarreisaal St. Fiden

Jörg Dräyer und Bruno Schiavuzzi, Vorstandsmitglied der Vereinigung geschützter Ursprungsbezeichnungen und geografischer Angaben luden in der Folge an einer prächtig präsentierten Käsetheke zur Degustation aller vorgestellten Käsesorten ein. Bei Wein, Brot und Käse fand der überaus interessante Anlass einen geschmackvollen Abschluss.