Begegnung zwischen zwei Weinbauregionen
Das Friaul stösst in der Ostschweiz auf breites Interesse. Am 4. November 2023 fanden rund 80 Personen den Weg nach Berneck ins Haus des Weins zum Anlass «Auf einen tajùt – zwei Weinregionen treffen sich», der vom Verein Pro Friuli organisiert wurde. Vorstandsmitglied Hildegard Jutz und Vereinspräsident Davide Scruzzi konnten je eine Delegation von St.Galler und friaulischen Winzern begrüssen, die ihr hochstehendes professionelles Schaffen präsentierten. Dies zunächst in Referaten, in denen jeweils das Weinbaugebiet, die dominierenden Sorten, die heutigen technischen Möglichkeiten der Analyse der Ernteergebnisse und das Thema Klimawandel beleuchtet wurden. Im Anschluss aber natürlich auch im Rahmen fachkundiger Degustationen und eines reichen Apéros. Die Rheintaler Delegation bestand aus Felix Indermaur und Kaspar Wetli. Die italienische Delegation bestand aus. Angelo Butussi, Winzer vom Weingut Butussi in Corno di Rosazzo, im DOC-Gebiet Friuli Colli Orientali. Er wurde begleitet von seinem Sohn Mattia Butussi. Das wortgewandte Einführung bestritt der Philosoph und Marken-Botschafter Matteo Bellotto. Angeführt wurde die Delegation aber vom Präsidenten der Auslands-Friulaner-Vereinigung Friuli nel Mondo Loris Basso, der zugleich in der Weinvereinigung Ducato dei Vini Friulani eine führende Rolle einnimmt. Der Ducato wurde ebenfalls durch Paolo Abramo vertreten. Pierino Chiandussi war als Verantwortlicher des regionalen Gewerbeverbands und als Vorstandsmitglied von Friuli Nel Mondo anwesend.
Eine Geschichte wird fortgeschrieben
Im Publikum waren zudem Simone Aberer, die Leiterin der kantonalen Fachstelle Weinbau, Kantonsrat und Agronom Hans Oppliger sowie der St.Galler Regierungsrat Beat Tinner, der als Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartementes auch St.Galler Weinminister ist. Als Mitglied des Vereins Pro Friuli kündigte er in seinem spontanen Grusswort an, dass er gerne im Jahr 2025 gemeinsam mit dem Verein eine Reise ins Friaul unternehmen möchte. Dabei bezog er sich auf die vor dem Wein-Anlass durchgeführte Mitgliederversammlung, bei der u.a. darüber informiert wurde, dass im Jahr 2025 die Grenzstadt Gorizia Europäische Kulturstadt sein wird. Im Rahmen der Mitgliederversammlung wies die aus Udine stammende Cristina Lambiase auf ein aktuelles Projekt, das den Auslandsitalienerinnen und -italienern besondere Konditionen bei Museumsbesuchen in Italien wie auch bei Nachforschungen zu ihrer Herkunft bieten soll.
Der Anlass zum Thema Wein reiht sich in mehrere Veranstaltungen des Vereins Pro Friuli und seines Partnervereins Fogolâr Furlan der letzten Jahre ein, die den Gemeinsamkeiten und Beziehungen zwischen den Regionen gewidmet waren. In den letzten Jahren hatten Veranstaltungen zu den Themen Mais (Ribel und Polenta), Fluss-Ökologie (Rhein und Tagliamento), Sprache und Föderalismus ebenfalls viel Zuspruch erhalten.
Davide Scruzzi